Aktuelle deutsch-französische Wasserstoffprojekte im Rheinland

h2-01Die Energiewende zeichnet sich vor allem durch dezentrale Energieproduktion aus. Um die schwankende Energieerzeugung auszugleichen, werden Speichertechnologien, wie Power-to-Gas, möglichst nahe am Produktionsstandort benötigt.

Um diese Entwicklung voranzutreiben, haben zwei Energieakteure in Paris, AREVA und SMART ENERGIES, ein Gemeinschaftsunternehmen, AREVA H2-Gen, gegründet. Unternehmenszweck ist die Herstellung von Protonen-Austausch-Membran (PEM)-Elektrolyseuren. Bei der PEM-Technologie wird destilliertes Wasser durch elektrischen Strom in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Damit will AREVA H2Gen eine sichere und saubere Methode der Wasserstofferzeugung anbieten.

Ihren Wirkungskreis dehnen sie gleichzeitig überregional aus und gründen in Köln eine deutsche Niederlassung, die AREVA H2-GEN GmbH. Sie haben diese Stadt in Nordrhein-Westfalen gewählt, um ihre neue Technologie in einem Land zu entwickeln, das fortschrittlich im Hinblick auf erneuerbare Energien ist. Bei Ihrer Konzentration auf die 3 Marktsegmente Energie, Mobilität und Industrie finden sie hier ausgezeichnete Bedingungen vor. Dieses Bundesland ist reich an Energie und Industriestandorten, besitzt eine optimale Infrastruktur, mit einem breiten Netz an Kompetenz- und Forschungszentren, und ist ideal um die neuen, dringend erwarteten Elektrolyseure zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten.

Während die Power-to-Gas Technologie noch in der Prototypphase steckt, hat mit Air Liquide ein anderes französisches Unternehmen ebenfalls im Rheinland investiert und eine industrielle Wasserstoffproduktionsanlage mit hochmoderner Technik errichtet. In Dormagen wurde ihr Steamreformer vor Kurzem in Betrieb genommen, eine leistungsstarke Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff und Kohlenmonoxid, mit einer Kapazität von 120.000 t/a CO und 20.000 t/a H2 und einem Investitionsvolumen von 100 Mio. . Das Werk in Nachbarschaft der TDI-Anlagen von Bayer MaterialScience versorgt die dortige Polyurethanproduktion. Weitere Kunden werden über die Anbindung an die 600 km lange Wasserstoff-Pipeline mit Wasserstoff versorgt.

Die Entwicklung dieser Projekte ist zum Nutzen für beide Länder. Die Energiewende ist Teil einer industriellen Revolution, die sich auf bewährten Fundamenten, aber mit neuen Strukturen aufbaut, und neue Chancen der Zusammenarbeit eröffnet.

Grenzen zu überschreiten, um Projekte voranzutreiben, erscheint mir wichtig und unverzichtbar für beide Seiten. Ich würde gerne mehr dieser Initiativen sehen, damit wir die ehrgeizigen Ziele zum Klimaschutz und für die Energiewende gemeinsam realisieren.

Wie ist Ihre Meinung dazu?
Welche Veränderungen sind erforderlich, um eine für beide Seiten lohnende Kooperation zu ermöglichen?

2014-07-28_Export-Frankreich_Biogasjournal

 

GrDF-bioGNV

 

Angesichts massiver Auftragsrückgänge hierzulande ist Export die Alternative vieler Hersteller aus dem Biogasbereich. Nach nicht unbedeutendem Beitrag zur deutschen Energiewende sind sie längst selbst an einem Wendepunkt angelangt. Die Zerschlagung der nationalen Branche zeigt sogar im Ausland Schattenwirkung. Doch deutsche Biogastechnologie ist auch ausgereift und international anerkannt.

2014-07-28_Export-Frankreich_Biogasjournal

 

ExpoBiogaz 2015

Eine Wende mit Ambitionen

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Große Verwertungszentren in den Ballungsräumen, die Abfälle oder Klärgase verwerten, wie die Anlagen in Lille, Morsbach und Strasbourg, entstehen vor allem in kommunalen Betrieben. Zudem gewinnen aber auch landwirtschaftliche Anlagen an Terrain, wie die der Bioénergie de la Brie und Poolzusammenschlüsse von mehreren Mikroanlagen, was über die zahlreichen lokalen landwirtschaftlichen Initiativen vorangetrieben wird. Biomethan zur Kraftstoffnutzung ist das Non plus ultra zur Luftreinhaltung in Ballungsräumen.


2015-05_Biomethan-Frankreich_Biogasjournal

 

 

Kernkraft spaltet Senat und Nationalversammlung

transwende2-02Eine kurze Momentaufnahme der französischen Energiewende: Während man in Fukushima 4 Jahre nach der Katastrophe immer noch gegen die Umweltschäden kämpft, blockiert ein Dissens über die künftigen Planzahlen der Kernenergie den Fortschritt des Energiewendegesetzes in Frankreich.

Nachdem das Gesetz im letzten Herbst in der mehrheitlich sozialistischen Nationalversammlung behandelt worden war, hatte es nun der Senat (mit rechter Mehrheit) bearbeitet. Einige der dort eingebrachten Änderungen stießen bei der Nationalversammlung auf Widerstand. Es geht dabei um die im Gesetz festzulegenden Eckwerte für die Reduzierung der Kernenergie. So hatten die Senatoren das Zeitziel 2025 ganz gestrichen, bis wann der Anteil der Kernenergie am Energiemix von derzeit 75% auf künftig 50% zu senken sein soll. Zudem wurde der Wert der maximal installierten Kernkraftwerksleistung von 63,2 auf 64,85 GW angehoben.

Um einen Kompromiss zu bewirken, tagte gestern eine paritätische Vermittlungskommission. Der Versuch der Einigung ist aber gescheitert.

Somit wird das Gesetz nun in zweiter Lesung wieder zurück zur Nationaversammlung und dann in den Senat gehen. Zum Schluss hat die Nationalversammlung das letzte Wort. Die strittigen Punkte sollten dann wieder in die ursprüngliche Form gebracht werden.

Die Energiewende ist jetzt wieder gebremst, aber sicher nicht gestoppt. Die endgültige Verabschiedung des Gesetzes für die Energiewende und grünes Wachstum kann nun nicht mehr im frühen Frühjahr erfolgen. Aber man rechnet hoffnungsvoll mit Mai oder Juni…  und da ist ja auch noch Frühling.

 

eeg-umlage

 

In Deutschland wird die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen über die EEG-Umlage gefördert, die den Ausgleich der Differenz zwischen Einspeisevergütung und Marktpreis finanziert.

Sie wird jährlich festgelegt und beträgt derzeit 6,17 €Ct/kWh.

 

Quelle : http://strom-report.de/strompreise/#eeg-umlage