Sieben Biogasanlagen versorgen eine Gaseinspeiseanlage
Foto: ETW Energietechnik GmbH / Grafik ML Schaller
In Bitburg konnte eine herausfordernde Verbundlösung in Public Private Partnership (PPP) realisiert werden: Sieben Biogasanlagen sind an eine 42 km lange Biogassammelleitung angeschlossen, um das Biogas in einer zentralen Anlage großmaßstäblich zu Biomethan aufzubereiten und im neuen Erdgasverbundnetz einzuspeisen.
Die Akteure gründeten eigens zu diesem Zweck die Biogaspartner Bitburg GmbH, deren Gesellschafter die SWT Stadtwerke Trier, der private Entsorgungsbetrieb Luzia Francois sowie die Landwerke Eifel AöR sind. An den Landwerken Eifel wiederum sind die Kommunalen Netze Eifel (KNE), der Eifelkreis Bitburg-Prüm, die Stadtwerke Bitburg und die Verbandsgemeinden Bitburger Land, Speicher, die Südeifelwerke AöR, der Zweckverband Wasserwerk Trier-Land und der Zweckverband Wasserwerk Kylltal beteiligt.
Link zum Artikel im Biogas Journal 05_2020:
Next Generation – Mit Grünem Wasserstoff auf Kurs
Um die Wirtschaft nach Covid 19 anzukurbeln, hat die EU-Kommission am 27. Mai ein neues Instrument namens „Next Generation EU“ angekündigt, das die Zukunft künftiger Generationen sichern soll. Aufbauend auf dem Grünen Deal, geht es u. a. um die „Durchführung von Projekten im Bereich erneuerbarer Energien, insbesondere Wind- und Solarenergie, und Ankurbelung einer sauberen Wasserstoffwirtschaft in Europa“. Frans Timmermans, Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz in der Kommission, macht sauberen Wasserstoff ausdrücklich zu einer der Hauptprioritäten der Energiewende, um Europa durch die richtigen Investitionen eine Führungsposition zu verschaffen.
Green Deals – Grüne Wertschöpfung
Grün ist gut – die Mehrheit befürwortet, die Klimaschutzanstrengungen zu verstärken, um die international vereinbarten Ziele zu erreichen. Grün ist auch teuer – wegen der finanziellen Hürden entwickelt sich die Wirtschaft verhalten in Richtung Klimaschutz. Für die Mobilisierung sind Forderungen des Umweltschutzes auf der einen Seite und wirtschaftliche Interessen auf der anderen möglichst gerecht zu integrieren, damit alle mitgehen.
Deshalb hat die EU-Kommission im sogenannten Green Deal eine neue Wachstumsstrategie ausgerufen, die der fairen Transformation dient; deshalb hat in Deutschland die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ (Kohlekommission) einen gesellschaftlichen Konsens zum Kohleausstieg erarbeitet. Jedes Mal geht es um Förderungstrategien zum Ausgleich von Belastungen.
Denn es bedeutet Aufwand, alte Wertschöpfungsketten in neue Ökosysteme zu verwandeln, neue Geschäftsmodelle im Zuge der Energiewende zu entwickeln. Neuartige dezentrale und smarte Verbundsysteme mit Erneuerbaren Energiequellen und flexiblen Speichern sind aufzubauen. Hier haben gasbasierte Technologien wie Biomethan und Wasserstoff ihre Stärken. Schwächen bestehen derzeit noch in der Wirtschaftlichkeit.
In virtuellen Instituten wie das VISE Virtuelle Institut Smart Energy und Konsortialstudien wie MethQuest untersuchen Forschungseinrichtungen und Unternehmen komplexe Verbundsysteme, um an der gesamten Wertschöpfung orientierte Optimierungspotenziale und Geschäftsmodelle zu erschließen. Denn nur dann geht der Deal auf.
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Mit Vollgas in die Zukunft
Zukunftszenarien der Energiewirtschaft setzen auf Gas
Die Energiewende muss ihre Geschwindigkeit vervierfachen. Die Erreichung der Klimaschutzziele ist in Frage gestellt, da vor allem in den Sektoren Wärme und Verkehr zu wenig passiert. Häufig konzentriert sich die Diskussion auf einzelne Technologien, während die wirtschaftliche Zukunft von ganzen Wertschöpfungsketten abhängt. Im Verkehrssektor steht die Elektromobilität mit Batteriefahrzeugen im Fokus von Öffentlichkeit und Politik.
Aber ist die „All-Electric“-Vision aus ganzheitlicher Sicht wirklich das Non-Plus-Ultra?
Angesichts begrenzender Systemvorgaben wie z. B. stabiler Stromnetzbetrieb, nachhaltige Batteriewirtschaft und nutzungsgerechte Speichergrößen für den Güterverkehr bieten Gastechnologien manchen Vorteil aufgrund der höheren Flexibilität. Aktuelle Gutachten zeigen, dass nur die intelligente Systemverknüpfung von Strom- und Gasnetz die Energiewende ermöglicht. Beim Umbau kommt man nicht an der Kopplung der Sektoren vorbei, und die Versorgung mit Gasen aus erneuerbaren Quellen spielt hier eine entscheidende Rolle.
Weiter zum vollständigen Artikel (Biogas Journal 05-2018):
Wanloer Klimaschutz- und Energietage 2018
Foto: Andreas Pfaller – Verein für Luftfahrt MG-Wanlo
Grundidee
Die Bürger von Wanlo erarbeiten derzeit in Partnerschaft mit der IRR-Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH ein Konzept für mehr Klimaschutz, das durch eine bürgerschaftliche Organisationsform umgesetzt werden kann. Die Federführung liegt bei der Initiative Dorfentwicklungsplanung Wanlo, die die Bürgerschaft in den letzten Monaten über ein gut etabliertes Netzwerk und über mehrere Energieabende angesprochen hat. Es gibt schließlich eine Fülle von Ideen und Technologien, um Energie effizienter einzusetzen und bzw. oder erneuerbare Energien zu nutzen. Diese reichen von Solaranlagen über Elektromobilität bis hin zu Nahwärmenetzen mit Nutzung von Grubenwasserwärme. Zudem sind die Rahmenbedingungen für die Wirtschaftlichkeit sehr komplex.
Partner
Wissenschaftlich unterstützt werden die Wanloer dabei durch eine Projektgruppe von Studierenden der TH Köln, Fachbereich Erneuerbare Energien. Diese Zusammenarbeit kam durch die Koordination der IRR zustande. Die Studenten und die Initiative haben eine Fragebogenaktion durchgeführt, bei der eine erfreulich hohe Beteiligung erzielt wurde. Dank des persönlichen Einsatzes der Aktiven aus der Initiative konnten viele Bürger direkt angesprochen werden. Mit besonderem Engagement erarbeitet die Studentenarbeitsgruppe auf dieser Basis eine energetische Bestandsanalyse sowie ein Paket an Empfehlungen für das Handlungskonzept. Bei der Auswertung der Fragebogenrückläufe zeigt sich einerseits eine große Bereitschaft der Bürger für private wie gemeinschaftliche Projektes. Andererseits lassen sich interessante Potenziale für die Klimaschutzarbeit aus bürgerschaftlicher Trägerschaft daraus ableiten.
Auch die Stadt Mönchengladbach unterstützt die Projektarbeit durch ihre aktive Mitwirkung.
Das vorgesehene Programm kann über folgenden Link heruntergeladen werden:
Wanloer – Klimaschutz- und Energietage
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